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In dieser Übersicht finden Sie alle Gemeinden / Ortschaften die zur Pfarrei Hl. Laurentius in Herxheim gehören.

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Sakramentshäuschen – Ewiges Licht

Auf der linken Seite des gotischen Altarraumes unserer Herxheimer Kirche steht das wunderbare gotische Sakramentshäuschen aus dem Jahr 1520. Es ist eines der Schönsten in der ganzen Pfalz. Ab und zu werde ich gefragt, warum darin das Ewige Licht nicht mehr brennt; dazu kann ich nur sagen: es gehört dort nicht hinein. Das ewige Licht gibt es seit dem 13. Jahrhundert; es soll sich in der Nähe des Tabernakels befinden und auf den Standort des Tabernakels hinweisen.
Aufbewahrungsorte für das Allerheiligste, die später zu Sakramentshäuschen wurden, sind viel älter. Schon in romanischen Kirchen wurden die konsekrierten Hostien, für die Sterbekommunion (Wegzehrung) aufbewahrt. Hierzu gab es (bis etwa Mitte des 13. Jahrhunderts) in der Nordwand der Kirche eine eingelassene verschließbare oder vergitterte Sakramentsnische. Im Hochmittelalter wurde die Realpräsenz Jesu im Allerheiligsten und die Verehrung der Eucharistie stark betont. Diese Eucharistiefrömmigkeit, bei der man das Allerheiligste sehen und verehren wollte, brachte die architektonische Form des Sakramentshauses hervor.
Mit der Einführung des Fronleichnamsfestes durch Papst Urban IV. im Jahr 1264 wurden Monstranzen gefertigt und gezeigt. Das Sakramentshaus befindet sich meist auf der Evangelienseite, also bei geosteten Kirchen, nördlich neben dem Altar. Später ordnete das Tridentinische Konzil (1545–63) die Unterbringung des Tabernakels auf dem Altartisch an.
Dadurch wurde das Sakramentshaus überflüssig. (vgl. Wikipedia) Joe Übelmesser SJ schreibt: „Bei der Gestaltung von Monstranzen und Tabernakeln hat das hohe Mittelalter mit nichts gespart und alle Register der Kunstfertigkeit gezogen. So berichtet das Lexikon für Theologie und Kirche, die Stadt Cordoba habe für eine Monstranz 200 kg Silber verwendet, Toledo 178 kg Silber und 14 kg Gold.
Die Nürnberger Patrizier haben in der St. Lorenzkirche ein Sakramentshäuschen aus Stein errichtet, so hoch wie die Säulen dieser gotischen Kirche. Der Steinmetz hat dieses Kunstwerk so hochgezogen, dass er die Spitze umbiegen musste, damit sie nicht durch das Gewölbe der Kirche stößt“. Das 20,11 m hohe Sakramentshäuschen ist ein hoher Turm aus Sandstein, der an geflochtene Ranken eines Baums erinnert und von drei Figuren gestützt wird. In einer der drei Figuren hat sich der Künstler selbst verewigt. Im Sakramentshaus sind sieben Ebenen erkennbar (von unten nach oben: Umgang, Hostienschrank, Abendmahl, Passion, Kreuzigung, Auferstehung und eingedrehte Spitze). Die Gesamtkosten betrugen 700 Gulden (+70 Gulden „Ehrengeld“ und 20 Gulden für Schranktüren). Trotz seiner filigranen Gestalt und der starken Beschädigung der Lorenzkirche durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg konnte das Sakramentshäuschen durch eine Umhüllung aus Gips vor der Zerstörung bewahrt werden.
Bei uns in Herxheim ist unser wunderbares Sakramentshaus auch zu hoch geraten (fast 9 Meter), auch bei uns ist die oberste Spitze leicht gebogen, um das Gewölbe nicht zu durchstoßen. Schauen Sie mal! St. Lorenz ist übrigens ja heiliger Laurentius; vielleicht war das monumentale Sakramentshaus in Nürnberg dort auch ein Vorbild für unser (bescheideneres) Sakramentshaus in Herxheim. (avo)

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