Im Jahre 774 unterstand Herxheim (Herigisheim) der Abtei Weißenburg. 1057 schenkte Heinrich IV. das Dorf dem Hochstift Speyer. 1004 wurde die 1. bzw. 2. Kirche erbaut; 1504 die 3. Kirche; Langhaus und Seitenkapelle wurden im 30-jährigen Krieg zerstört; 1776/78 wurde das Langhaus wieder aufgebaut. Der Turm (unterer Teil) stammt noch aus der 1. Kirche aus dem Jahre 1004.
Renovierung der Kirche
1981/82. Im Jahre 1985 bekam die Kirche St. Maria Herxheim eine neue Beckerath-Orgel.
Eine umfassende Renovierung der Kirche wurde zuletzt im Jahre 2010 durchgeführt.
Die Kirche von Herxheim - Baugeschichtlicher Überblick
Wohl seit Beginn und Entstehen der christlichen Besiedlung der Mark Herxheim war der Hügel, auf dem das heutige Gotteshaus steht, Standort der Kirche: Der Kirchberg in hervorgehobener Lage im Höhenzug über dem Klingbachtal war von Anbeginn Mittelpunkt der dörflichen Ansiedelung. Seit Jahrhunderten ist die Kirche auf dem Kirchberg Glaubenszentrum und –zeugnis der Ortsbewohner durch viele Generationen hindurch. In eindrucksvoller, majestätischer Weise verkörpert sie auf Herxheims „heiligen Berg“ die lange christliche Tradition des Dorfes und seiner Bevölkerung.
Ortsgründung von Herxheim
Christliches Zeitalter
Wann und wie der christliche Glauben in Herxheim Fuß fasste, lässt sich nicht genau bestimmen. Ebenso ist die Bauzeit der ersten Kirche am Ort nicht genau bekannt. Bereits zur Zeit der Herrschaft der Römer fand der christliche Glaube in unserer Gegend Zugang. Als die Alemannen in unserer Heimat sich sesshaft machten, fanden sie entweder bereits Christen der spätrömischen Zeit vor oder waren selbst – zumindest teilweise - bereits Christen. Anfangs des 7. Jahrhunderts ist der Speyerer Bischofssitz bereits authentisch nachgewiesen.
Bereits in der Mitte des 4. Jahrhunderts soll es in Speyer einen Bischof gegeben haben. Die endgültige, flächendeckende Christianisierung der Bevölkerung in unserer Region erfolgte allerdings erst durch die Eroberung und Herrschaft der Franken, was im 6. und 7. Jahrhundert schließlich zur totalen Christianisierung im Frankenreich führte.
Die erste namentliche Erwähnung Herxheims stammt aus dem Jahr 773 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Weißenburg, das die weltliche Herrschaft über Herxheim innehatte. Damals hat ein gewisser Sigibald seinen gesamten Besitz in „Villa Haleschaim“ – im Landgut Herxheim – dem Kloster Weißenburg vermacht. Wie groß die Ansiedlung seinerseits war, kann nicht gesagt werden. Vermutlich bestand sie bereits aus mehreren „Huben“(Höfen). Aus Schenkungsurkunden der Klöster Weißenburg und Lorsch aus dem 8. und 9. Jahrhunderts sind die frühesten Namensbezeichnungen von Herxheim bekannt: Hergisesheim, Herig(e)sheim, Ha(e)risheim, Harigesheim. Der Ortsname Herxheim ist fränkischen Ursprungs und wird auf ein fränkisches Landgut zurückgeführt. Die Franken nannten ihre Ansiedlung „Heim“ in Verbindung mit dem Namen ihres Anführers bzw. Oberhauptes.
Herxheim war danach das Heim des Heriges bzw. Hariges. Sicherlich wurde die fränkische Ansiedlung „Herigesheim“ bereits vor 773 gegründet, ob im 8. Jahrhundert oder früher, muss Spekulation bleiben.
Mittelalterliche Kirche
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die erste Herxheimer Dorfkirche ihren Ursprung in der Hofkirche oder Eigenkirche eines Grundherren hatte. Kirchenamtlicher Verlautbarung zufolge wurde die erste bzw. zweite Pfarrkirche auf dem Kirchberg erbaut, wo an gleicher Stelle vermutlich eine fränkische Dorfkirche gestanden hat. Vermutlich gab es bereits eine Kirche im ersten Jahrtausend. Die mittelalterliche Kirche im romanischen Baustil stand nicht wie ihre Nachfolgerin in Ostrichtung, sondern in Südrichtung. Das Schiff dieser Kirche war also nördlich an den Turm angebaut, wie vorhandene Bauspuren eindeutig beweisen. Von dieser Kirche stammt noch der untere Teil des heutigen Turmes, dessen Erdgeschoss als Chorraum diente. Das einjochige Kreuzgerippengewölbe aus jener Zeit mit dem Abschlussstein, der das Lamm-Gottes-Symbol trägt, ist noch gut erhalten. Der Turmstumpf des vorhandenen Turmes der heutigen Kirche ist das älteste Bauwerk von Herxheim.
Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Herxheim („ecclesia in Herigesheim“) stammte aus 1213 von Bischof Konrad III. von Scharfenberg. Die neue Forschung wertete jedoch verschiedene Fakten dahingehend, dass in dem bereits 773 erwähnten Ort vermutlich eine Kirche vorhanden war, noch bevor der Ort unter bischöfliche Herrschaft kam. Nachdem das Kloster Weissenburg in Herxheim bedeutenden Sitz hatte, ist es zweifelhaft, dass Herxheim von der ersten urkundlichen Erwähnung der Kirche tatsächlich ohne eine Kirche war. Der Weißenburger Gutsbesitz Herxheim war durch den „Weißenburger Klosterraub“ 985/91 in die Hand des Kaisergeschlechts der Sallier gekommen, die ihn am 05. April 1057 – rund 70 Jahr später – durch Kaiser Heinrich IV. der bischöflichen Kirche in Speyer, dem Hochstift Speyer, schenkten („predium Herigesheim nominatum in pago Spirigouue“ = das Herxheim benannte Gut im Speyergau). Dadurch wurde der Bischof von Speyer Ortsherr von Herxheim („Hergesheim episcopo“). Diese weltlich-geistliche Herrschaft währte bis zur Französichen Revolution.
Spätmittelalterliche Kirche
Die 1507 in spätmittelalterlichen Baustil in Ostrichtung mit zwei Seitenkapellen errichtete Kirche ist vermutlich das dritte Gotteshaus von Herxheim. Von dieser Kirche steht noch das Chor, die Sakristei und der von der Vorkirche stammende Unterbau des Turmes aus 1004. Im dreißigjährigen Krieg waren das Langhaus mit den Seitenkapellen und der Turm bis auf seinen Stumpf zerstört worden. 1585 wurde der Turm mit einem achteckigen Teilaufbau, der die Glockenstube enthält, versehen. Die Schallfenster daran stammen aus diesem Jahr. 1952 wurden sie senkrecht vergrößert.
Neubau des Kirchenschiffes
Das heutige hallenartige Kirchenschiff wurde an Stelle des spätgotischen Kirchenschiffes und der Seitenkapellen 1776/77 im einfachen, spätbarocken Stil erbaut unter Anbindung an den spätgotischen Chor und die Sakristei aus 1507 und des Turmes. Für die stark angewachsene Bevölkerung war der bisherige Kirchenraum zu klein geworden.
Mit dem Einbau eines gotischen Portals an der Südseite des Turmes wurde 1788 ein Zugang zum Turm von außen eingerichtet. Zuvor war der Zugang zum Turm nur vom Kircheninnern aus möglich. Im Zuge einer Turmneugestaltung 1833/34 wurde die Glockenstube höher angeordnet. Glocken und Turmuhr wurden der besseren Wahrnehmung wegen aufgestockt. Der Turm erhielt einen laternenartigen Abschluss. Der Zugang zur Empore wurde 1860 durch einen Treppenhausbau an die westliche Giebelfront der Kirche von innen nach außen verlegt. Die letzte bedeutende äußerliche Formgestaltung erfuhr die Kirche 1968 durch die Neugestaltung des Turmhelmes. Die Turmlaterne aus 1833/34 wurde von der früheren Turmhelmform wieder abgelöst. Die bisherige Turmhöhe bis zur äußersten Spitze von 36m ist mit dem hohen, spitzen gotischen Turmhelm jetzt auf 56m angewachsen. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt als Wahrzeichen des Ortes ist geistlicher und optischer Mittel- und Orientierungspunkt des Dorfes seit Jahrhunderten.
Turmrenovierung in Jahr 2017
In Jahr 1968 wurde unter anderem die Turmspitze neu gestaltet und mit Schiefer eingedeckt.
Das Bild zeigt eine Schindel mit Datumsangabe.
Fast 50 Jahre später in 2016 wird der Glockenstuhl aus Stahl durch einen Glockenstuhl aus Holz ersetzt.
Durch die damit gegeben Zugänglichkeit zur Fassade wurden Schäden an den Fugen des Mauerwerks und den Dachschindel entdeckt.
Die Schäden an der Fassade wurden durch Fugenverpressung beseitigt. Die Eindeckung des Daches wurde komplett erneuert.
Name | Tonlage | Gewicht | Durchmesser |
Christ König | H | 2.600 kg | 1,68 m |
St. Maria | Cis | 1.835 kg | 1,51 m |
St. Michael | Dis | 1.284 kg | 1,34 m |
St. Laurentius | Fis | 755 kg | 1,12 m |
St. Bonifatius | Gis | 536 kg | 1,00 m |
St. Georg | H | 388 kg |